Dieter Kirsch: Aurel, Luther und das Thema Lebenskunst
Donnerstag, 15. Juli, 19.30 Uhr,
Gemeindesaal der Christuskirche
Vor 1900 Jahren geboren, erleben Aurels „Lebensbetrachtungen“ zur Zeit eine gesteigerte Auflage. Das wundert nicht, wird doch darin empfohlen, das Glück nicht in Ausflügen zu suchen sondern darin, sich zwischendurch in sich selbst zurückzuziehen. In einer Zeit, in der alles ungewiss ist, soll der Rat der Stoiker helfen, konzentriert nachzudenken und zu sortieren, worüber man Kontrolle hat und worüber nicht. Die Grundlagen der von Aurel formulierten Überzeugungen „Wer bin ich?“ fußen auf einer nahezu fünfhundertjährigen Tradition stoischen Philosophierens, in der Denken und Handeln, Wort und Tat als Einheit das Dasein bestimmen sollen. Aber was soll Luther im Titel des Abends? „Einfach frei“ So einfach? Aus den Ansprüchen Gottes sind heute Selbstansprüche geworden. Aurel notiert: Die Menschen sind füreinander da. Also belehre oder dulde sie. Und Luther, in seiner Freiheit eines Christenmenschen